Donnerstag, 30. Juni 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 26/2011

Das Wollschaf fragt passend zur Urlaubszeit: Angenommen, Ihr könntet ein Jahr mit euren Liebsten in eine schöne aber abgeschiedene Gegend. Ihr werdet rundum versorgt, aber es gibt kein Internet und keine Wollgeschäfte. Welches Garn, welche Strick-Bücher bzw. welche Anleitungen würdet ihr für dieses Jahr mitnehmen?

Das ist eine sehr verlockende Vorstellung, für lange Zeit sich nur dem Stricken widmen zu können, völlig ungestört durch alltägliche Verpflichtungen. Wirklich ein Traum. Mitnehmen würde ich die Bücher von Elizabeth Zimmermann und ein dickes Wörterbuch. Mehr Bücher nicht. Und die Wolle wäre das Shetland-Garn von Jamieson`s. Vielleicht in für meine Begriffe gewagten Farben wie Dunkelgrün, Hellrosa oder Türkis. Zuerst würde ich mit dem Pi-Shawl aus dem Knitter`s Amanac beginnen und mich dann nach und nach durch alle nahtlosen Pulloverkonstruktionen von E. Zimmermann arbeiten. Ich denke, während eines Jahres Auszeit wäre das sicher zu schaffen.

Dienstag, 28. Juni 2011

Lacy Baktus


Mein handliches kleines Urlaubsprojekt war dieser Schal. Er hat mich für eine Woche nach Travemünde begleitet und ist auch im Zug nach Hamburg mitgereist. Fertig gestellt habe ich ihn dann zuhause.

Die dunkelbraune Wolle für dieses Projekt ist ein glücklicher Gewinn bei Ingrids Strickpraxis gewesen. Sie ist von Lana Grossa mit Seiden- und Cashmere-Anteil. Ich fand sie zu schade für Socken, deswegen habe ich sie erst mal gut verstaut und lange überlegt, wofür ich sie verwenden könnte. Dann kam mir der Gedanke, daraus ein kleines Tuch zu stricken, zumal die Wolle sehr kratzarm ist. Ich hatte drei verschiedene Tücher zur Auswahl: einen normalen Baktus, den Lacy Baktus oder eine Pimpelliese. Die Wolle verlangte dann nach etwas mit einem unauffälligen Lace-Muster, also wurde der Lacy Baktus daraus. Wenn ich den Schal noch einmal stricken sollte, würde ich drei Knäuel Wolle nehmen, um eine größere Spannweite zu erreichen. Aber für den Anfang bin ich zufrieden, so wie er ist.

Muster: Lacy Baktus (kostenloser Download auf Ravelry)
Material: Lana Grossa Meilenweit Seta/Cashmere, 65% Schurwolle, 15% Seide, 16% Polyamid, 4% Cashmere,
LL 190m/50g, Farbe 2 (braun)
Verbrauch: 92 Gramm
Größe: nach dem Waschen und Spannen 142 x 28 cm
Nadeln: Rundstricknadel 3
Begonnen am: 15. Juni 2011
Beendet am: 24. Juni 2011

Alltagssocken


Es gibt solche und solche Socken: einige dienen dazu, ein neues Muster, eine neue Technik auszuprobieren und wollen gar nicht unbedingt getragen werden. Vielmehr ab und zu hervorgeholt und bestaunt. Dann gibt es solche Socken, die viel beansprucht werden – zu schade, um viel Zeit in aufwändige Muster zu investieren. Alltagssocken eben. So war es auch in diesem Falle. Ich habe deswegen auf das bewährte Garter Rib-Muster zurückgegriffen, das ich ja schon sehr oft gestrickt habe. Und so konnte ich diesmal ganz entspannt, ohne Rundenzählen und auf Strickschriften schauen drauflos stricken. Erholung pur, die Maße waren schon erprobt, die Technik sitzt (Käppchenferne, Bandspitze, 68 Maschen in der Runde, Bündchen 20 Maschen lang, Schaft 100 Maschen lang usw.)  Etwas tricksen musste ich allerdings, um dem Umstand gerecht zu werden, dass der Empfänger dieser Socken sehr dünne Waden aber breite Füße hat. Ich habe so für den Schaft Nadelstärke 2 benutzt und bin dann beim Fuß auf Stärke 2,5 gewechselt. Ursprünglich wollte ich das Garter Rib-Muster auch über den Spann weiterführen, doch der Übergang zur anderen Nadelstärke war zu offensichtlich. Also habe ich mich für einen glatt rechts gestrickten Fuß entschieden.

Muster: Garter Rib Socks mit glattem Fuß
Material: Red Heart Sport Socks, 75% Schurwolle, 25% Polyamid,
LL 100g/410m, Farbe 00041 (dunkelbraun)
Verbrauch: 91 Gramm
Größe: 43
Nadeln: 2 und 2,5
Begonnen am: 28. Mai 2011
Beendet am: 15. Juni 2011

Samstag, 11. Juni 2011

Wool Leaves


Meine ersten Ausflüge auf das Gebiet der Lace-Strickerei liegen nun schon einige Jahre zurück und sie hatten stets Blättermuster zum Thema. Ich erinnere mich noch deutlich an zwei blaue Pullover. Einen davon mit Allover-Muster, einen mit einem blättrigen Spitzenstreifen am Vorderteil. Die Faszination für Blätter hat nie nachgelassen und ich habe es jetzt gewagt, aus einer von Jared Flood entworfenen Babydecke einen sehr langen mittelbreiten Schal zu stricken. Da waren sie wieder, die gestrickten Blätter, anders zwar, dezenter, mit weniger Löchern versehen, filigran und edel.

Beim Stricken habe ich festgestellt, dass sich das Muster wahrscheinlich eher für dickere Wolle eignet. Ich vermute, dass sich so das Blättermuster besser und deutlicher entfalten kann. Bei zu dünner Wolle verliert es sich ein wenig. Ich habe handelsübliches vierfädiges Sockengarn verwendet und mit Nadelstärke 3,5 gestrickt. Und noch etwas: An den Stellen, wo ein dreifacher Überzug gearbeitet wird, hat sich das Gestrickte nach hinten ausgebeult, so dass die Rückseite wie eine bergige Landschaft aussah, was ich natürlich nicht akzeptieren konnte. Also habe ich den Schal gewaschen und gehofft und tatsächlich: jetzt liegt das Ganze flacher und stellt mich zufrieden. Nur das Schwarz der Wolle schluckt das Muster ein wenig, aber ich wollte keinen Zentimeter von dem Vorhaben abweichen, einen schwarzen Laceschal mit Blättern zu stricken. So ist das nun mal, wenn man sich in eine Idee verliebt hat…

Muster: Wool Leaves von Jared Flood, abgewandelt als Schal
Material: Sockenwolle von Woolworth, LL 690m/200g
Verbrauch: 196 Gramm
Größe: 203 x 23 cm
Nadeln: 3,5
Begonnen am: 11. Mai 2011
Beendet am: 7. Juni 2011

Mittwoch, 8. Juni 2011

Weil ich Zöpfe immer noch liebe ...


... habe ich mir jetzt diese beiden Bücher gekauft. Die Titel lauten „Cables Untangled- An Exploration of Cable Knitting“ und „Continuous Cables – An Exploration of Knitted Cabled Knots, Rings, Swirls und Curlicues“ von Melissa Leapman. Das erste erschien 2006, das zweite 2008. Ich bin sehr überrascht vom Inhalt, weil ich ja schon einige Bücher über Zöpfe besitze und nicht gedacht habe, dass dem noch viel hinzuzufügen sei. Melissa Leapman geht sehr gründlich vor und hat viele einfallsreiche Muster von hoher Qualität und einigem Anspruch entworfen. „Cables Untangled“ beschäftigt sich mit „konventionellen“ Zopfmustern, „Continuous Cables“ mit Zöpfen, die auf links gestricktem Grund plötzlich entstehen und wieder abschließen und dort selbständige Motive bilden, wie man das beispielsweise von Elsebeth Lavold kennt. Die Bücher sind beide gleich gegliedert: ein Teil zeigt fertige Projekte wie wunderschöne Afghans, Kissen und Pullover für Frauen, Männer und Kinder. Der zweite Teil ist eine Mustersammlung mit lauter ausgefallenen und so noch nicht gesehenen Motiven. Ich bin begeistert!