Dienstag, 30. November 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 48/2010

Das Wollschaf hat diese Woche folgende Frage: Es gibt ja so einiges an Zubehör für StrickerInnen. Taschen, Maschenmarkierer, Magnetboarde. Was sollte eurer Meinung nach in keinem Haushalt fehlen (und wo habt ihr es her?) und was ist das total überflüssigste Strickgimmik?

Ich komme eigentlich mit relativ wenig Strickzubehör aus. Das wichtigste sind natürlich die Nadeln in verschiedenen Stärken und Materialien. Meine Rundstricknadeln sind alle aus Aluminium. Dummerweise habe ich sie aus den Originalverpackungen genommen und bewahre sie wild durcheinander in einer Plastikbox auf. Für die Nadelspiele habe ich eine Nadeltasche, ein Geschenk, sehr praktisch, weil man die Nadeln nach Material und Stärke sortieren kann. Ich habe hier Nadelspiele aus Stahl, Aluminium und Bambus.

Ganz wichtig: Reihenzähler, die man auf die Rundstricknadel schiebt, unverzichtbar, wenn ich Pullover oder Jacken stricke. So behalte ich immer den Überblick und erspare mir das Abzählen der Reihen. Beim Strümpfe stricken nehme ich Sicherheitsnadeln, um die Runden zu markieren, so muss ich nicht immer vom Bündchen an zählen.

Dann ein Nadelmaß, das auch die Zwischengrößen wie beispielsweise 2,25 anzeigt, ein Zählrahmen, stumpfe Nadeln zum Nähen und Faden Verstechen und Maschenraffer zum Stilllegen von Maschen.

Dann besitze ich noch eine Haspel, aber keinen Wollwickler, den vermisse ich auch nicht. Um meine Strickzeug zu transportieren, verwende ich Plastiktüten, das genügt mir. Zuhause steht noch ein Strickkorb mit den angefangenen Stricksachen.

Dienstag, 16. November 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2010

Das Wollschaf hat seit seinem Umzug immer sehr spannende Fragen! Diesmal geht’s darum: Wo ist die Grenze zwischen "gerne stricken" und richtig "stricksüchtig sein"? Wo ordnest Du Dich ein? Gehst Du Käufe eher nüchtern an und kaufst genau für Dein Projekt ein oder kannst Du Dich in einem Wollgeschäft "nicht beherrschen" und kaufst eher wahllos ein? Hast Du ein kleines Strickkörbchen manierlich mit einem Projekt da stehen oder erstickst Du in Wollknäueln? Was ist eigentlich Stricksucht?

Ich glaube, dass es eine Stricksucht (so wie Spielsucht oder ähnliches) nicht wirklich gibt. Vom Stricken kann man nicht süchtig werden. Zum Glück. Mir geht es aber schon so, dass ich nicht lange untätig herumsitzen kann, es juckt mich richtig in den Fingern, etwas zu tun, nämlich zu stricken. Manchmal verschiebe ich auch Dinge, nur weil ich einfach in dem Augenblick stricken muss.

Beim Wolle kaufen kann ich vor allem bei Sockenwolle kaum widerstehen. Da kann mich nur ein für mein Empfinden zu hoher Preis stoppen. Bei Wolle für größerer Sachen bin ich dagegen eher zurückhaltend, weil das Anhäufen von großen Wollpaketen irgendwie ein schlechtes Gewissen verursacht und einen gewissen Druck erzeugt, dass alles möglichst schnell auch wieder zu verstricken, um den Vorrat nicht ausufern zu lassen.

Zeitgleich arbeite ich höchstens an zwei Projekten. Einem kleinen und einem großen. Das hat sich über die Zeit bewährt. So entstehen keine Ufos, alles wird irgendwann fertig. Ich kann mir nicht vorstellen, auf fünf oder noch mehr „Baustellen“ gleichzeitig zu arbeiten, schon der Gedanke daran macht mich ganz konfus.

Freitag, 5. November 2010

Gentleman`s Plain Winter Sock

Wieder einmal habe ich mir ein Muster aus Nancy Bushs Buch „Knitting Vintage Socks“ ausgesucht. Nach den Gentleman`s Fancy Socks und den Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern sind es diesmal die Gentleman`s Plain Winter Socks, die mir gut gefallen haben. Das faszinierende daran ist die schlichte Form. Die Socken kommen mit einem etwas längeren Schaft im Rippenmuster aus (3 M rechts, 2 M links). Der Rest wird glatt rechts gestrickt. So kommt die Struktur der leicht melierten Wolle gut zur Geltung.

Garn: Strumpfwolle Melange von Woolworth, 75% Wolle, 25% Polyamid, LL ca. 345m/100g

Nadeln: Nadelspiel 2,25
Größe: 40 (für mich)

Verbrauch: 85 Gramm

Dienstag, 2. November 2010

Madeline Weston: Wollpullover

Ich möchte Euch mal wieder ein neues Buch vorstellen, das nun vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurde. Es handelt sich um Madeline Westons „Country Weekend Knits“, das 2008 im Original erschienen ist.

Allerdings sind die Sachen darin so neu nicht. Vielmehr hat Madeline Weston ihr altes Buch „The Traditional Sweater Book“ aus dem Jahre 1986 in abgespeckter Version noch mal neu herausgebracht. Sie hat einige Modelle weggelassen – die waren doch sehr im Achtzigerjahre-Geschmack - und hat alle Pullover und Jacken noch mal mit anderem Garn stricken lassen. Herausgekommen ist ein wunderschön gestaltetes Buch, das historische Strickkunst auf ganz sachte Art und Weise neu interpretiert. Madeline Weston orientiert sich an überlieferten Mustern aus Schottland und den britischen Inseln. Und zwar gibt es Ganseys, Fair-Isle, Arans und Spitzenstrickerei aus Shetland, insgesamt 25 Modelle. Ich habe mal einige eingescannt:

Flamborough-Gansey

Fife-Gansey

Sanquhar-Gansey

Pullover mit OXO-Muster

Pullover mit Pfeilmuster

Shirt mit Fountain-Muster

Die verstrickte Dienstagsfrage 44/2010

Das Wollschaf fragt diese Woche: An die Sockenstrickerinnen: Was ist eure Lieblingswolle und warum? Und weiß vielleicht jemand, warum Sockenwolle bei gleicher LL, MaPro und Materialzusammensetzung sich trotzdem von Marke zu Marke unterscheidet?

Ich achte immer darauf, dass die Sockenwolle einen Polyamid-Anteil hat, wegen der Strapazierfähigkeit. Das ist auch das Hauptkriterium: die Socken müssen einiges aushalten, sollten möglichst wenig verfilzen und sich nicht so schnell durchlaufen. Eine Lieblingswolle habe ich (noch) nicht. Kaufe alles was mir unter die Finger kommt. Ich habe aber schon festgestellt, dass billige Wolle nicht so schön ist wie hochwertigere, oft auch nicht so wärmend. Aber da die Haltbarkeit von Socken begrenzt ist, gibt es bei mir eine Schmerzgrenze, was den Preis angeht.